Es ist 21 Uhr, Montag Abend in Ruka / Finnisch Lappland. Ich kontrolliere einmal mehr die "Nordlichtjäger App". Heute Abend, um Mitternacht, steht die Chance gross diese Woche die Nordlichter am Himmel tanzen zu sehen. Ich breche mein Nachtessen ab, ziehe mein 3 Schichten Zwiebelprinzip wieder an, packe meinen 15 Kilogramm Fotorucksack mit Stativ wieder auf meinen Rücken und ziehe erneut los. Ich habe kein Auto, also wandere ich den verschneiten "Wanderwegen" entlang. Laut Karte sollte es nur einige 100 Meter sein um aus dem Zentrum in den verschneiten Wald zu gelangen. ;)
Nach wenigen Minuten sind die einzigen Geräusche, das Knarren der Winterstiefel im Schnee und der eisige Wind der durch die Bäume fegt. Höchste Zeit eine Pause einzulegen, stehen bleiben, die kalte Luft tief ein und ausatmen und die Ruhe geniessen. Das einzige Geräusch ist nun nur noch der eigene Atem. 
Weitergehen. Es ist noch zu viel Lichtverschmutzung von Ruka Village zu sehen. Die Wolken ziehen vorüber und ich erblicke nur zwischendurch die Sterne am Himmel. Hört sich gar nicht mal so schlecht an? Als Voraussetzung für die Nordlichter leider nicht ausreichend. Bevor ich noch weitere Stunden die Dunkelheit und den Schneeschuhweg durch die tief verschneite Landschaft suche stelle ich mein Stativ auf und will ein Erinnerungsbild schiessen.
Nach dem ersten Bild wurde mir klar... Die Nordlichter müssen verschoben werden. Zu schön wirken die Lichter von Ruka Village auf die weisse Landschaft und die verschneiten Blockhütten! 
Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Es ist 2 Uhr Morgens und die Müdigkeit hat mich auch bei -20 Grad doch irgendwann eingeholt. Dankbar für diese ungeahnte Überraschung falle ich anschliessend ins Bett... Ohne Nordlichter, aber eine  Erfahrung reicher.
So entstand diese spezielle Bildserie, ohne Filter und ohne Photoshop. 

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